Warum ich Selfpublisher so mag!

Ich will euch heute mal einen kleinen Einblick geben, warum ich so gerne die Bücher von Selfpublishern vorstelle.

Dazu muss ich allerdings etwas weiter ausholen...

Ich lese seit ich ein kleines Kind bin, angefangen bei Pipi Langstrumpf, über Hanni und Nanni zu den drei ??? war alles dabei, was sich das Herz eines Kindes und später Jugendlichen so wünschen kann.

In der Schule kamen dann Bücher wie 'Das Tagebuch der Anne Frank' und die Nibelungen-Saga dazu. Bei Lesewettbewerben in der Schule verstand ich außerdem so garnicht, warum nicht ich den ersten Platz machte, sondern nur Platz 2 oder 3, wo ich doch immer soviel Herzblut in die Texte legte.
Als ich 11 Jahre alt war, las ich mein erstes Buch für Erwachsene, denn mein Cousin war 3 Jahre älter als ich, verschlang alles was mit Fantasy zu tun hatte, und steckte mich mit dieser Sucht an.
Er hat damit mein Leben mehr geprägt als manch anderer, auch wenn ihm das glaube ich bis zum Schluss niemals klar war.
Er schenkte mir das Buch 'Die Nebel von Avalon' von Marion Zimmer Bradley. Einer Frau, die mich mit ihrer Art zu schreiben so sehr beeindruckte und fesselte, dass ich alle ihrer Bücher gelesen habe, und das mehrfach.
Im zarten Alter von 11 Jahren allerdings wurde ich bei bestimmten an(aus)züglichen Passagen allerdings doch recht rot um die Ohren *zwinker und lach*
Wie gerne hätte ich diese Frau kennen gelernt....
Als ich mit 19 heiratete, und kurz darauf schwanger wurde, war es mit meiner Lesesucht aber irgendwie vorbei, denn mein reales Leben außerhalb meines Kopfes hatte mich total überrumpelt, und ich brauchte Jahre, um wieder die Hand an Bücher zu legen.
Nicht mangels Interesse, sondern weil mir in meinen Augen die Zeit fehlte, und auch das Geld.



Die Zeit fehlt mir eigentlich heute noch.... ich betone eigentlich... denn ich nehme sie mir heutzutage.
Und den Schubs in die richtige Richtung verdanke ich meiner Ute.
Hätte sie mich nicht gebeten, das Buch eines Autors vorzustellen, dass in ihren Augen sehr gut war, aber der Verlag es nicht wirklich Zustande brachte es richtig zu bewerben und den Lesern nahe zu bringen.
Ich wollte helfen, und so tapste ich langsam in die Welt der Selfpublisher und Autoren, die bei Klein-Verlagen ihr Zuhause hatten.
Ich lernte durch Ute, die ein oder andere Autorin kennen, wenn auch nur online, und erhaschte einen privaten Blick auf die Menschen, die hinter den Büchern steckten.
Und das interessierte mich weitaus mehr, als einfach nur ihre Werke. Man hatte plötzlich ein greifbares Gesicht zu den Büchern, und nicht einfach nur ein Bild auf einem Werbeplakat aus der Buchhandlung oder dem Klapptext.

Gerade diese Autoren nämlich sind es, die mit vollem Herzblut bei der Sache sind, die vor allem aber auch die Nähe zu ihren Fans suchen. Es sind nicht irgendwelche Ikonen, die irgendwer auserkoren hat, sondern Autoren zum Anfassen.

Sie lieben ihre Leser wie sie ihre Bücher lieben, nicht der Verkaufszahlen wegen, sondern weil ihre Leser IHR Werk zu schätzen wissen und lieben, ihr 'Baby'.
Sie freuen sich über Rezensionen mit einer Herzlichkeit, die Ihresgleichen sucht, und  - die meisten zumindest - nehmen sich ehrlich gemeinte Kritik und guten Rat zu Herzen, und arbeiten stetig an sich und ihren Werken, verbessern, bearbeiten, formen, und schaffen wundervolle Werke, die sehr oft mit den hoch gepriesenen Verlags-Bestsellern mithalten können.

Ich arbeite gerne mit Selfpublishern zusammen, weil sie mich hinter die Fassade schauen lassen, und mir den Mensch zeigen, der dahinter steckt. Es entstehen Freundschaften, wenn teils auch nur virtuell, und man freut sich, den Menschen, der solch großartige Ideen mit viel Geduld und Herzblut zu Papier bringt, ins Herz schließen zu dürfen.

Wenn ich dann sehe, das unsere 'Indies' auf manchen Seiten einfach aus Votings gelöscht werden, denn sie wären ja keine richtigen Autoren, weil kein großer Verlag hinter ihnen steht, wie erst kürzlich bei Lovelybooks geschehen, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

DIE HABEN DOCH ALLE KEINE AHNUNG !  *motz*

Und das meine ich ziemlich ernst. Wenn sie solche Angst haben, dass ihre Verlagsbücher neben den Indies so schlecht abschneiden, sollten sie sich vielleicht eher mal Gedanken machen, warum diese Bücher so erfolgreich sind, und den Autoren einen gescheiten Vertrag anbieten für die Prints, anstatt sie heimlich aus Votings zu löschen.
Meine bescheidene Meinung, aber dafür müsste es in manchen Köpfen der Verlagsmenschen erstmal klick machen.

Tut euch selbst einen Gefallen, und schaut hinter die Fassade. Denn ja, es gibt auch mal schlechtere Bücher auf dem Markt der Selfpublisher. Aber lasst euch davon nicht abschrecken, denn alle lernen wirklich ständig dazu, und es gibt auch sehr sehr viele Stern-Diamanten am Indie-Himmel <3



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